Aufbau-Ost, badisch

Glosse zum Bericht über die (mal wieder) ungleiche Mittelverteilung für Kultur in B-W

 

Dem Präsidenten des LVBE ( Landesverband Baden in Europa) Professor Mürb  sei es gedankt, sonst hätten wir es gar nicht erfahren und auch nicht gespürt, was wir Badner so an Kulturförderung leisten!

68 Millionen Euro hat die Kultur in Württemberg zwischen 2013 und 2017 mehr gekostet als die badische. Man kann’s als grobe Benachteiligung und  damit Ungerechtigkeit gegen den badischen Landesteil empfinden. Aber das hat ja schon Tradition und kennt man von jeder Übernahme auch bei Unternehmen, dass der Übernehmer zuerst einmal die eigene Kasse bedient. Zumal wenn im Vorstand (Kabinett) fast nur noch von der einen Seite vertreten sind!

Andererseits was bringt’s, es kommt davon kein Cent zurück und schürt nur Verdruss und schlechte Stimmung? Eigentlich gar nicht die badische Art! Sehen wir’s doch mal entspannter! Entspricht es nicht viel mehr unserer badisch-liberalen ( als Wesensart nicht politisch zu sehen!!) Art, auch mal dem Nachbarn oder der „buckligen Verwandtschaft“ was zu gönnen?

Braucht vielleicht die badische Kultur einfach weniger Subvention um einfach Spitze zu sein?  Und - ganz unter uns - wenn eine Region sich das größte Opernhaus Europas aus eigener Kraft –ohne Subventionen- leistet, dann ist sie vielleicht auch nicht so subventionsbedürftig wie andere?

Und außerdem, auch die badische Seele ist versöhnt, wenn man damit wahre Größe zeigen kann und das alte Gerücht widerlegt, dass wir hier die arme bucklige Sippe sind, die weniger in die „Vernunft - Ehe“ eingebracht hat. Weniger Autofabrickle schon, aber dafür Kultur, und z.B.  unser schönes SWR – Symphonieorchester( BAD-FR)  haben wir auch noch als späte Apanage (Zwangsgeschenk) zum 50-ten, zur „Goldenen“ dargebracht als Unterstützung für das Stuttgarter Orchester! So sind wir halt! Wenn's not tut, hilft m'r halt.

Sehen wir es doch mal einfach als  AUFBAU – OST in Sachen Kultur. Was haben ist  in den letzten 25 Jahren unter diesem Titel weiter nach Osten geflossen ,...und nichts davon gesehen oder gar gehabt. Da  ist es doch tröstlich zu wissen, beim Nachbar da wird’s nicht ganz so verpulvert „diä kennet middem Gäld scho umgange gäll !“

 

So jetzt leiste ich mir nun ein schönes Konzert mit der "BADISCHEN STAATSKAPELLE“ ** oder im  Festspielhaus -  als mein ganz persönlicher Subventionsausgleich – 

-   und wenn alle Badner dasselbe machen, dann fördern wir die Kultur hier in Baden und haben noch den Genuß und das gute Gefühl dabei!

 ** Des Isch doch ebbes, Des blibt uns hoffendlich noch!

...oder wie sehen Sie des? Jammern oder Genießen?

 

®  Alois Fleig/winbaden.de 08/2017

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